Sechs Fragen an Hannah und Niklas Köck

Das sportliche Geschwisterpaar aus dem PillerseeTal

In ihrer Kindheit war nicht klar, ob sie ihr Lebensweg auf das Parkett oder auf die Piste führen würde: Die Geschwister Hannah und Niklas Köck waren als Profitänzer unterwegs - bis zum österreichischen Meister haben sie es gebracht. Nebenbei standen sie aber auch früh auf den Skiern. Schon mit 14 Jahren haben sie sich für eine sportliche Karriere entschieden, mit ihrem Eintritt ins Skigymnasium gab es für die beiden PillerseeTaler nur noch eines: Skifoan. Hannah hat ihre aktive Sportlerkarriere inzwischen an den Nagel gehängt und übt ihre Leidenschaft nun als Betreiberin eines Fitnessstudios aus.

1. Wie viel „Geschwisterzeit“ bleibt im sportlichen Alltag übrig?

Sie sitzen sich gegenüber, reden über irgendetwas, trinken Milchkaffee aus großen Tassen, immer wieder lachen sie. Wir treffen die beiden in einem Café in Fieberbrunn - kurz vor Weihnachten, wenn Niklas eine Pause in seiner Heimat einlegt: „Während der Saison treffen wir uns nur selten, weil Niklas von einem Weltcuprennen zum nächsten tourt. Aber wir halten durchgehend Kontakt. Als ich noch professionell Ski gefahren bin, habe ich Niklas gerne Video-Aufnahmen von meinen Läufen geschickt“, erklärt Hannah Köck und ihr Bruder antwortet: „Ich habe mir das immer genau angeschaut und ihre Läufe wie ein Trainer kommentiert.“

Geschwister Köck im Gespräch© ofp Kommunikation

Hannah und Niklas - das sportliche Geschwisterpaar aus dem PillerseeTal - im Gespräch.

2. Steht das Geschwisterpaar in Konkurrenz zueinander?

Männer und Frauen fahren getrennt, insofern sind die beiden nie direkt gegeneinander angetreten. Eine Konkurrenz sah Hannah in ihrem Bruder nie: „Es gab natürlich kleine Wetten, wer das erste Weltcuprennen fahren wird und wer die ersten Punkte mit nach Hause bringen wird.“ „Aber das war keine wirkliche Konkurrenz“, stimmt Niklas Köck zu und ergänzt: „Die ersten Weltcup-Rennen bist du deutlich vorher gefahren!“ „Und die ersten Weltcup-Punkte hast du gemacht“, fällt ihm Hannah Köck ins Wort. Beide lachen und schon sind wir mittendrin in unserem Gespräch über die Karriere der beiden Sportler.

interview_hannah_koeck© ofp Kommunikation
Hannah im Interview

Hannah über ihren Bruder Niklas

Seine größte Stärke: "Ich bewundere sein Durchhaltevermögen."
Seine größte Schwäche: "Sein Ehrgeiz bringt ihn dazu, Risiken einzugehen."
Sein Charakter: "Niklas verfolgt hoch gesteckte Ziele sehr konsequent."

interview_niklas_koeck© ofp Kommunikation
Niklas im Gespräch

Niklas über seine Schwester Hannah

Ihre größte Stärke: "Fröhlichkeit – damit zieht sie andere Menschen in ihren Bann."
Ihre größte Schwäche: "Fröhlichkeit – im Wettkampf heißt es Ellbogen ausfahren!"
Ihr Charakter: "Hannah hat einen eigenen Kopf und weiß, was sie will!"

3. Was verbindet Brüderlein und Schwesterlein miteinander?

Hannah und Niklas Köck teilen ihre große Liebe zum Sport: Niklas ist Mitglied im ÖSV-Team und startet in diesem Winter in seine zweite Weltcup-Saison. Er konzentriert sich auf Super-G und Abfahrt. Ein Kreuzbandriss machte eine kurze Pause notwendig, aus welcher der PillerseeTaler stärker denn je zurückkehrt: „In jeder Sportart ist der Kopf genauso wichtig, wie der Körper. Viele reden von Mentaltrainern - davon halte ich persönlich nichts. Entweder man ist so weit, dass man etwas auf die Reihe bringt oder man muss an sich arbeiten.“ Hannah hat sich mit der Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios namens ALPENGAINS im Sommer 2020 einen Traum erfüllt. „Der alpine Skizirkus ist ein fordernder Sport mit hoher Leistungsdichte. Ich bin stolz auf meine Erfolge und möchte die Zeit nicht missen. Dennoch war es nach der Wintersaison 2019 / 2020 an der Zeit, mir eine neue Zukunft aufzubauen. Mit der Eröffnung eines eigenen Fitnessstudios konnte ich mein Hobby zum Beruf machen“, gibt Hannah einen Einblick in die Beweggründe für ihr Karriereende.

koeck_hannah_skifahrerin© Hannah Köck

Hannah Köck ist die ersten Weltcup-Rennen im Slalom gefahren.

koeck_niklas_skifahrer© Niklas Köck

Niklas Köck hat die ersten Weltcup-Punkte ins PillerseeTal geholt.

4. Wie definieren die beiden Geschwister Erfolg?

Schlussendlich will jeder Sportler Olympiasieger werden oder zumindest Weltmeister - und auch wenn sie es nur ungern zugeben, nur für wenige Ausnahmetalente geht dieser Traum in Erfüllung. Alle anderen müssen trotzdem an sich glauben. „Wenn mir etwas gefällt, dann mache ich es so lange, bis ich es kann“, beweist Niklas Köck seinen Ehrgeiz. Seine Schwester Hannah bewundert sein Durchhaltevermögen: „Nur sehr wenige schaffen es, so lange dran zu bleiben und ein Ziel konsequent zu verfolgen.“

Niklas im Rennfieber© Carlo Berry

Niklas Köck im Rennfieber...

5. Wie gehen Niklas und Hannah Köck mit Rückschlägen um?

Wer sich traut, hoch zu fliegen, der läuft leider auch Gefahr, tief zu fallen. Niklas Köck musste während seiner Laufbahn bereits einen herben Rückschlag einstecken. Durch den erwähnten Kreuzbandriss war er gezwungen, eine Zeit lang auszusetzen. Auch wenn er bereits einige Erfolge zu verzeichnen hat, läuft nicht jedes Rennen optimal. „Wenn ich nicht gut gefahren bin, würde ich am liebsten gleich noch einmal starten, um es besser zu machen. Ist jemand zum Beispiel im Trainingslauf etwas schneller als ich, spornt mich das dazu an, im zweiten Lauf noch mehr rauszuholen“, erklärt Niklas Köck. Seine Schwester Hannah ging mit Rückschlägen anders um: „Für mich war in solchen Momenten die Familie wichtig. Ich brauche Menschen um mich, die fest an mich glauben.“

6. Was die beiden neben dem Skifahren begeistert.

„Mein Freund Marco und ich teilen die Leidenschaft für den Sport und haben im Sommer 2020 gemeinsam das Fitnessstudio ALPENGAINS eröffnet", erzählt die PillerseeTalerin mit großer Begeisterung. Ihr Bruder Niklas hingegen hat keinen Plan B: „Für mich gibt es nach wie vor nur das Skifahren. Aber andere Interessen habe ich schon. Ich zaubere gerne“, sagt er und zückt einen Stapel Karten, um einen Trick vorzuführen. Mit flinken Fingern lässt er eine Karte verschwinden. „Bei manchen Tricks weiß ich bis heute nicht, wie es geht“, ruft Hannah Köck dazwischen, „andere hat Niklas sehr oft mit mir geübt.“ „Am Anfang geht viel schief“, gibt der Zauberlehrling zu, „man muss weiter üben, damit es besser wird.“ „So wie beim Skifahren?“, fragen wir. Niklas und Hannah Köck lachen und nicken. Sie wissen Bescheid.

koeck_hannah_alpengains© Hannah Köck

Hannah Köck hat im August 2020 das Fitnessstudio "Alpengains" in Fieberbrunn eröffnet.

Aktiver Lebensstil

Der Berg ruft, aber der innere Schweinehund verhindert, dass man zum Gipfelstürmer wird? Seit Sommer 2020 hilft Hannah Köck bewegungswilligen Personen zwischen 9 und 99 diesen Kampf zu gewinnen. Mit einem maßgeschneiderten Fitness-Angebot in kleinen Gruppen - für noch mehr Motivation und einen garantierten Trainingserfolg. Mit einem gezielten Training im Fitnessstudio Alpengains können die Teilnehmer Kraft aufbauen, um sich für den Alltag und das Leben fit zu halten.

Weltklasse-Athleten aus dem PillerseeTal

Neben Hannah und Niklas Köck stammen noch weitere Athleten aus dem PillerseeTal: Biathlet Jakob Patrick kommt aus St. Ulrich a.P., der ehemalige Biathlet Dominik Landertinger stammt aus dem kleinen Ort Hochfilzen, wie auch der Skirennläufer Romed Baumann. Als "junger Wilder" im ÖSV-Team gilt der Skirennläufer Manuel Feller aus Fieberbrunn, dem größten Ort des PillerseeTales.

Auf unserem bärig.tirol Blog erfahrt ihr außerdem, wie ihr euch selbst fit für die Skisaison macht, was ihr im PillerseeTaler Winterwald erleben könnt und welche spannenden Geschichten das PillerseeTal zu bieten hat, so zum Beispiel das Biathlon-Mekka Hochfilzen - viel Spaß beim Lesen!

Andrea Maria

Andrea Maria

Das PillerseeTal begeistert mich mit seiner atemberaubenden Berglandschaft und den beeindruckenden Persönlichkeiten, die darin arbeiten und leben. Ich frage: Was macht sie aus? Was treibt sie an? Und ich suche nach Antworten – in persönlichen Gesprächen und auf den höchsten Gipfeln. Immer finde ich etwas Neues, das entdeckt und erkundet werden möchte. Auf das Erleben folgt das Erzählen: Besonders gerne empfehle ich kulinarische Höhenflüge und kulturellen Hochgenuss. Mehr Details

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