Hinaufradeln, um runterzukommen

Für Marco Brandstätter ist Radfahren kein Sport, sondern eine Lebenseinstellung: Auf den Bergen der Kitzbüheler Alpen findet er Ruhe und Frieden. Ein paar Minuten für sich allein zu haben, inmitten dieser einmaligen Berglandschaft, das sind für ihn Antrieb und Ansporn zugleich.

Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter fährt bergauf auf der letzten KAT Bike Etappe c Daniel Gollner© Daniel Gollner Fotografie

Mountainbiker auf seinen letzten Metern bis zur Harschbichl Alm in St. Johann in Tirol.

Ob Sonne oder Regen, Sturm oder Windstille, Marco Brandstätter zog das Rad stets dem Auto oder anderen Antriebsarten vor. Schon als Kind war er lieber auf zwei Rädern denn per pedes unterwegs und an dieser Leidenschaft hat sich bis heute nichts geändert. Vielmehr hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. In seinem Bike-Shop in Kirchdorf in Tirol können seine Kunden auf beste Service-Qualität zählen, wenn es um Beratung, Reparatur und Kauf derselben geht. Marco ist stark mit seiner Heimat verwurzelt und mit dessen Berglandschaft. „Ich bin in St. Johann aufgewachsen und könnte mir nicht vorstellen, woanders als inmitten der Kitzbüheler Alpen zu leben. Ich gehöre hierher.“ Jede freie Minute zieht es ihn hinaus und hinauf. Egal ob Rennrad, Enduro, Race-Fully, E-Bike, Up-Hill-Rad oder Hard-Tail – solange er zwei Räder und sich hat, steht dem ersehnten „Flow“ nichts im Wege. „Mir geht es nicht darum, Bestzeiten zu toppen oder anderwärtige Rekorde aufzustellen, nein. Ich fahre nur für mich. Um Ruhe und Frieden zu finden. Dem Alltag ein Stück weit zu entfliehen. Zum Runterkommen und zum Genuss.“ Viele können das gar nicht mehr, findet er. Zu schnelllebig sei die Welt geworden. Doch die Berge geben einem das zurück, was in der Hektik verloren ging. „Dort hört man nicht alle zwei Sekunden ein Auto vorbeipreschen oder lautes Sirenengeheul, sondern nur die Natur und deren eigenen Rhythmus.“ Nach dem sich jeder zu richten hat. „Für mich ist Biken viel mehr als eine Modeerscheinung, es ist ein Lebensgefühl.“

Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter am KAT Bike vorbei an der Stanglalm in St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Mountainbiker fährt an der Stanglalm vorbei in Richtung Kitzbüheler Horn.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter wartet sein Mountainbike auf seinem Arbeitsplatz in St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Der Bike-Hero Marco wartet sein Mountainbike eigenständig.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter auf dem Harschbichltrail aus der Vogelperspektive c Daniel Gollner
Mountainbiker fährt über eines der Northshores am Harschbichl-Trail in der Region St. Johann in Tirol.
© Daniel Gollner Fotografie

Achtsam miteinander umgehen

Aus den anhaltenden Diskussionen zwischen Bikern und Wandern kann man durchaus lernen, findet er: „Ich denke, wenn jeder auf den anderen etwas mehr achtet, Rücksicht nimmt, kann beides nebeneinander gut harmonieren. Wichtig ist jedoch, dass gerade Neulinge auf E-Bikes sich vorab mit dem Gerät auseinandersetzen, ein Fahrtraining absolvieren und nicht wie wild drauflosfahren. Damit könnten viele Unfälle vermieden werden.“ Achtsam umgehen, dies sollte man auch mit der Landschaft, in der man sich bewegt.

Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter auf der letzten KAT Bike Etappe umgeben von den Kitzbüheler Alpen c Daniel Gollner
Von der Mountainbikestrecke haben die Mountainbiker uneingeschränkten Blick über die Kitzbüheler Alpen.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter auf der letzten KAT Bike Etappe von St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Mountainbiker aufwärts am KAT Bike, im Hintergrund das Wilde Kaiser Gebirge.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter fährt über ein Northshore am Trail in St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Mountainbiker fährt über ein Northshore-Element am Singletrail in St. Johann in Tirol.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter unterwegs am Harschbichltrail in St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Bike-Hero aus der Region St. Johann in Tirol fährt am Harschbichl-Trail.
© Daniel Gollner Fotografie
Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter Vogelperspektive am Harschbichltrail in St.Johann in Tirol c Daniel Gollner
Mountainbiker fährt über eine Holzbrücke am Singletrail in St. Johann in Tirol.
© Daniel Gollner Fotografie

Für alle Biker, die sich die Landschaft der Kitzbüheler Alpen „erradeln“ möchten, bietet der KAT Bike alles, was das Radlerherz begehrt. Auf 170 Kilometer hat man hier die Wahl: Jede Etappe hat einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad, auch der legendäre Hahnenkamm ist im Streckenprofil dabei. Für Marco eine geniale Sache: „Der KAT Bike ist ideal für alle, die ihre Radtouren gerne geplant haben. Mit fix gebuchten Hotels und einem Gepäcktransport können Radtouristen ihre Konzentration ganz der Naturlandschaft widmen und unbeschwert drauf los fahren. Entlang der Etappen liegen immer wieder coole Almen mit urigen Hütten und abends warten Wellnessbereich, eine warme Dusche und beste, regionale Kulinarik. Es ist für mich ein wenig der Komfort-Weitbikerweg von Mariastein bis Fieberbrunn, wo der Spaß- und Erlebnisfaktor enorm hoch ist. Gerade für Touristen, die sich in der Gegend nicht so gut auskennen wie wir Einheimische, ist die Tourenplanung ideal.“



Dem Weg die nötige Zeit geben

Kitzbüheler Alpen Hero Bike Marco Brandstätter am Speicherteich vorm Einstieg zum Harschbichltrail am KAT Bike c Daniel Gollner© Daniel Gollner Fotografie

Am KAT Bike warten viele Highlights, die gesehen werden wollen: „Es gibt die geplanten Etappen, aber es geht nicht darum, jedes Tagesziel auf Biegen und Brechen zu schaffen. Es ist der Weg, der Aufmerksamkeit verlangt. Weil zahlreiche Plätze zum Genießen und Verweilen einladen, die unter die Haut gehen und Erinnerungen schaffen. Dafür sollte man sich Zeit lassen und wieder ein Gespür dafür entwickeln. Die Freizeit sollte nicht zusätzlichen Stress bedeuten, viele hetzen sich einfach zu sehr.“ Marco ist felsenfest davon überzeugt, dass das der richtige Weg ist. „Die Menschen suchen wieder vermehrt das Persönliche.“

Sabine Ertl

Sabine Ertl

…Naturmensch mit Leib und Seele. Geboren 1986 in Kärnten, Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften in Klagenfurt. Als freie Journalistin, Texterin und Bloggerin gerne und viel unterwegs. Bergfreak, Pferdenärrin, Neo-Cellistin und Feinschmecker. www.gedankenschmiede.at Mehr Details

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