Bike & Swim in der Region Hohe Salve

Mit den Bike Tirol MTBs von Wörgl zum Reintalersee

Wenn man in Tirol von Seen spricht, fällt einen meist sofort der Achensee mit seinem idyllischen Bergpanorama ein. Oder aber auch die kleineren Badeseen im Unterland. Ans Inntal denkt man jedoch selten. Ein etwas verstecktes Juwel ist dabei der Reintalersee, der sich gut abgeschirmt vom vielbefahrenen Inntal etwas oberhalb von Kramsach befindet.

Statt Bike & Hike heißt es jetzt nämlich Bike & Swim, aber auf eine etwas andere, neuwertigere Art: Mithilfe der neuen Wegfinder App der ÖBB leihen wir uns direkt am Bahnhof Wörgl Hardtail-Mountainbikes aus. Perfekt für längere Touren auf Schotter und Asphalt. Als Enduro-Enthusiast ist das für mich eine tolle Abwechslung, da das Bergauffahren mit Hardtails meist wesentlich einfacher und leichter ist, als mit Vollgefederten Bikes.

Bike Tirol: Was ist das?

Ins Leben gerufen wurde das Verleihssystem mit dem Land Tirol, Inn-Bike, ÖBB, Verkehrsverbund Tirol (VVT), Tirol Werbung, dem Tourismusverband Region Hohe Salve und Communalp. Bei dem Dienstleister Bike Tirol können (E-)Mountainbikes direkt in Bahnhofsnähe ausgeliehen werden. Der ganze Prozess funktioniert dabei automatisiert: Einloggen – Bike reservieren – bezahlen – Bike abholen und losfahren.
Die Wegfinder-App gibt es im Apple Appstore oder auf den Google Playstore und ist somit für jedes Smartphone verfügbar. Bevor ich jedoch reservieren kann, muss ich zuerst meine Kreditkarten-Daten hinterlegen.

Adventkranz© David Assinger

Einer der Standorte ist dabei der Hauptbahnhof Wörgl in der Region Hohe Salve, der mit der Bahn – egal ob S-Bahn, REX, CityJet oder Fernzug ganz einfach zu erreichen ist. Am Bahnhofsvorplatz befindet sich das moderne Häuschen von Bike Tirol mit den Bikes in unübersehbarer Nähe. Mit der App lässt sich die Tür einfach öffnen. Nun entsperre ich das Rad mit der Nummer, die mir über die App zugewiesen wurde.

Was "können" die Bikes?

Keksteller© David Assinger

Die Mountainbikes bzw. E-Mountainbikes sind teilweise sogar für mehrere Tage verfügbar. Sie sind in Hardtail-Ausführung – also perfekt für Touren, bei denen es auch über Stock und Stein geht. Ich bin wirklich positiv überrascht, in welch gutem Zustand die Bikes bei meinem Eintreffen waren. Normalerweise gehen die Leute mit Leihequipment nicht gerade behutsam um.

Jedes Rad verfügt über ein elektronisches Schloss, oder besser gesagt, eine elektronische Sperre, um es vor Diebstahl zu schützen. Das Schloss lässt sich einfach über die App öffnen und schließen. Noch dazu konnte ich meine Pannenausrüstung gepflegt zuhause lassen: Die Bikes haben alle ein Pannenset integriert. Dazu zählen Ersatzschlauch, Reifenheber und Mini-Luftpumpe.

"Das elektrische Schloss ist fix im Rahmen verankert. Es lässt sich also beliebig oft per App öffnen und schließen, sodass man das Rad bei einem Stopp nie ungesichert abstellen muss."David Assinger

Über den Innradweg zum Reintalersee

Vom Bike Tirol Standort Wörgl Hauptbahnhof geht es direkt in Richtung Innradweg. Der gut ausgebaute, asphaltierte Radweg führt durch das gesamte Inntal bis ins Schweizer Engadin. Zwar fahren wir talaufwärts, jedoch lässt sich keine Steigung bemerken - so radeln wir gemütlich und kraftsparend über die vielen Felder des Inntales.

Nach zirka einer halben Stunde erreichen wir Kramsach, wo wir den Innradweg nun verlassen müssen. In Kramsach weisen mehrere Verkehrsschilder Richtung Reintalersee. Wir können ihn also nicht verfehlen. Trotzdem nehmen wir eine kleine Abkürzung über einen etwas steileren Schotterweg, der nahe zum Südufer des Sees führt. Dieser Abschnitt ist zwar nur kurz, dafür aber steil, also heißt es: „Zähne zusammenbeißen“.

Auf diesem Teil legen wir zirka 150 Höhenmeter zurück. Oben angekommen kann ich das Seewasser bereits durch die dichten Bäume schimmern sehen. Auf der Südseite, nahe dem Campingplatz, finden wir ein schönes "Platzerl" mit reichlich Platz und ein paar Holzliegen. „Hast eh deine Badesachen dabei?“ fragt mich meine Bike-Partnerin. Zum Glück ja, ansonsten wäre ich wahrscheinlich ziemlich wütend auf mich selbst gewesen. Zumal eine natürliche Abkühlung in der Augusthitze nicht nur angenehm, sondern auch gesund ist.
Unsere Bikes lassen wir am Badeplatz stehen und versperren sie mit dem elektrischen Schloss via App. Nun kommen wir zum gemütlichen Teil: Umziehen und ab ins Wasser! Die Wassertemperatur ist angenehm. Nicht zu kalt und nicht zu warm. Wir schwimmen eine gute Runde. So angenehm erfrischend!

Bike and Swim Reintalersee-Runde
© David Assinger
Bike and Swim Reintalersee-Runde
© David Assinger
Bike and Swim Reintalersee-Runde
© David Assinger
Bike and Swim Reintalersee-Runde
© David Assinger
Bike and Swim Reintalersee-Runde
© David Assinger

Weiter nach Mariastein

Nach unserer Extra-Dosis Wassersport legen wir uns auf eine der Holzliegen, um die Sonne zu genießen und die Haut zu bräunen. Langsam macht sich jedoch der Hunger breit. Außer Frühstück hatten wir heute noch keine feste Energie getankt. Auf der Landkarte finden wir Mariastein. Ein Wallfahrtsort der sich talabwärts, in der Nähe von Wörgl befindet. Der perfekte Retour-Weg wurde somit gefunden.

Wir ziehen uns unsere mittlerweile trockenen Rad-Trikots wieder an und entsperren unsere Mountainbikes. Nun folgen wir einfach dem Weg am Südufer bis wir schließlich einen flachen Feld- bzw. Wanderweg entlangfahren. Dieser mündet in eine Landesstraße, der wir bergabwärts Richtung Breitenbach folgen. Nun sind wir wieder unten im Inntal, um jedoch nach Mariastein zu gelangen, müssen wir von dort aus wieder bergauf treten.

„Das könnt‘ sich jetzt ein bisschen in die Länge ziehen“, meint meine Partnerin, die den Weg bereits seit Kindestagen kennt. Es folgen ca. 200 Höhenmeter auf einer Asphaltstraße, die jedoch nur vereinzelt steile Stellen aufweist. Der Hunger und die Hitze sind dabei weitaus größere Hürden.

Oben angekommen, geht es wieder ein Stück bergab. Mariastein liegt etwas versteckt ober dem Inntal am Fuße des Berges Buchacker. Von unserer Route lässt sich der Turm der bekannten Wallfahrtskirche Mariastein jedoch schon von weit weg erkennen. Vorab haben wir uns schon auf der Website der Region über Gasthöfe im Ort informiert. Somit kehren wir beim Hotel Mariasteinerhof, direkt am Weg, ein, um ausgiebig Mittagessen zu können – denn die restliche Route geht fast nur noch bergab.

Nach Mittagessen und Espresso fahren wir über den Asphaltweg bergab nach Wörgl, wo wir wieder direkt beim Hauptbahnhof Wörgl ankommen. Die Räder stellen wir wieder in der Bike Tirol Station ab. Parken, sperren, abmelden - fertig. Die Rechnung wird schließlich per E-Mail automatisch versandt.

Wallfahrtskirche Mariastein
© Magdalena Laiminger
Angerberg und Mariastein
© Magdalena Laiminger
Mariasteinerhof und Wallfahrtskirche Mariastein
© Magdalena Laiminger
Angerberg-Mariastein
© Magdalena Laiminger
Angerberg und Mariastein
© Magdalena Laiminger

Fazit am Ende des Tages

Die Route selbst ist auch für Gelegenheits-Radfahrer und Anfänger zu bewältigen. Man muss kein Athlet sein, um die insgesamt max. 400 Höhenmeter auf einer Strecke von ca. 45 km zu bewältigen. Einzig die Hitze kann im Inntal im Hochsommer etwas anstrengender werden, weshalb besser früher als später aufgebrochen werden sollte. Viel zu trinken mitzunehmen ist also ein MUSS. Zur Abkühlung eignet sich der Reintalersee jedoch perfekt, für den man sich ruhig mehr Zeit zur Entspannung einplanen darf.

Besonders Lobenswert ist das System von Bike Tirol. Da wir mit dem Zug angereist sind, haben uns nicht nur den „Transport-von-Bikes-und-Auto-Stress“ gespart, sondern auch jede Menge Zeit und Gewicht. Der ganze Prozess ging super einfach von statten und die Räder waren perfekt gewartet. All das hat natürlich seinen Preis, der jedoch jeden Cent wert gewesen ist.

David

David

2016 hat es mich von Kärnten in meine Wahlheimat Tirol verschlagen, wo ich mein Studium mit Schwerpunkt Marketing aufnahm. Ich lebe momentan in Innsbruck, habe aber durch mein Studium einige Jahre in Kufstein gelebt. Das Tiroler Unterland ist also meine zweite Heimat. Hier lernte ich den vielfältigen Spirit der Kitzbüheler Alpen näher kennen – eine Region, die ich auch von Innsbruck aus oft besuche. Im Sommer lasse ich mit meinem Mountainbike den Fahrtwind durch die Haare gleiten und erklimme auch gerne den einen oder anderen Gipfel zufuß. Das Bergpanorama, die glasklaren Seen und die vielen Hütten geben mir immer das wohlige Gefühl zuhause zu sein. Im Winter erklimme ich die Gipfel auf meinen Tourenskiern, um anschließend meine feinen Spuren durch den Pulverschnee zu ziehen. Wenn es mal etwas schneller zugehen soll, carve ich auch gerne auf den Pisten von der Hohen Salve hinab. Mehr Details

Alle Beiträge

Wir freuen uns über Deinen Kommentar

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. *Pflichtfelder

Teile es mit deinen Freunden

Finde weitere Geschichten zu folgenden Themen

    Share

    Diese Artikel könnten dich auch interessieren

    Keine neue Geschichte mehr verpassen?

    Damit du keine Story mehr verpasst, kannst du dich gerne hier im Newsletter-Formular von bärig.tirol eintragen.