Auf da Alm, da gibt's koa...

…unfreundliches Gesicht. Denn mit Mike Byell und seiner Frau Maike hat die Wörgler Möslalm in Tirol zwei neue Pächter gefunden, die sich mit Herz und Seele der Gastfreundschaft verschrieben haben.

Weithin reicht der Blick vom Möslalmkogel. Eigentlich ist er im Vergleich zu seinen stolzen Tiroler Gipfel-Nachbarn mit seinen 1.109 Metern Seehöhe nur ein kleiner Berg. Doch nicht die Höhe macht hier den Reiz des Aufsteigens aus, sondern dieser weite, uneingeschränkte Panoramablick, der zum Verweilen und Kraft tanken einlädt. Etwas unterhalb des stolzen Gipfelkreuzes gibt es zusätzlich noch den perfekten Ort, um zu genießen. Denn auf der Möslalm – welche seit 2023 von Mike Schedlbauer und seiner Frau Maike bewirtschaftet wird – warten Gaumenfreuden mit der Extraportion Regionalität. Beide sind eigentlich „Zuagroaste“, wie es der Einheimische mit einem Augenzwinkern formulieren würde. Mike kommt ursprünglich aus der Steiermark, seine Frau Maike stammt aus Deutschland. Kennen und lieben gelernt haben sich die beiden in einer Bar im Serfaus, wo Mike einst arbeitete. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Doch um näher bei seiner Schwester zu sein, zogen er und seine frischgebackene Frau nach Wörgl, um das Familienleben mehr zu vereinen. Tochter Elea rundet dieses Glück seit acht Jahren vollends ab.

Mike und Maike stammen beide aus der Gastroszene, weshalb schnell klar war, dass man sich in Wörgl etwas Eigenes schaffen wollte. Mit dem CityPub ist dies schnell gelungen, doch die Arbeit Tag und Nacht war wenig familienfreundlich, sodass der Wunsch in beiden aufkeimte, es mit einer Almwirtschaft zu versuchen. Gesagt, getan. Seit 2023 findet man die Familie nun auf der Möslalm. Dort tischen sie ihren Gästen nur das Beste aus der umliegenden Region auf. „Der absolute Renner ist unsere Buttermilch, welche frisch von den grasenden Kühen gemolken und verarbeitet wird. Unsere Tochter Lea blüht förmlich auf, wenn sie mit dem Bauer in den Stall zu den Tieren darf und etwas später stolz mit selbst gemolkener Milch zurückkehrt.“

Die sogenannte Schankgerechtigkeit verlieh der Möslalm zu Beginn ihres Bestehens nämlich niemand geringeres als Kaiserin Maria Theresia. Wer jedoch damals in den Genuss kommen wollte, um auf eine lohnende Jause inklusive Getränk dort einzukehren, musste erst die steilen, alten Saumwege erklimmen, erst 1902 entschloss sich der örtliche Verschönerungsverein dazu, einen Wanderweg auf die Alm zu errichten. Heute ziert den Marsch zudem ein Kreuzweg mit 14 Stationen, gestaltet von heimischen Künstlern und 2021 aufwendig renoviert. Diente die Möslalm im Zweiten Weltkrieg oft als Zufluchtsort vor den Bomben im Tal, so ist sie dieser Tage ein Kraftplatz, der von Einheimischen und Gästen gleichermaßen gerne aufgesucht wird. Mike und Maike wissen um ihren Schatz, den sie hüten dürfen: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir hier sein und die Geschichte der Möslalm weiterschreiben und mitgestalten dürfen.“

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