Erlebnissen auf der Spur ...

Im Kaiserbachtal

„Koasabochtoi“ nennen die Einheimischen das Tal im Naturschutzgebiet am Fuße des Wilden und Zahmen Kaisers. Auf den Schildern, die mich in nur fünf Kilometern von St. Johann dort hin führen, steht der offizielle Name: „Kaiserbachtal“. „Nicht jeder versteht den tiroler Dialekt auf Anhieb. Das wird im Tal selbst noch deutlicher“, schmunzelt Martina, die gemeinsam mit mir den Weg ins Kaiserbachtal antritt.

In guter Gesellschaft

2017-08-23-Kitzalps-Reportagen-3227© Sportalpen GmbH

Der Eingang ins Kaiserbachtal ist beeindruckend. Links stemmen sich die Gipfel des Wilden Kaisers in die Höhe, während sich rechts die sanfteren Spitzen des Zahmen Kaisers aneinander reihen. Ein Eindruck, der mir gleich zu Beginn Respekt für die Natur abringt. Gleich am Eingang befindet sich ein Parkplatz für Wanderer und eine Mautstelle für die Straße, die einen bis ans Talende und zum Ausgangspunkt vieler Bergtouren führt.

Gleichzeitig stoße ich hier schon auf zwei Highlights, die das Kaiserbachtal zu einem beliebten Ausflugsziel in den Kitzbüheler Alpen macht: Die Alpine Outdoor Gallery und zwei holzgeschnitzte Sagenfiguren, die uns den restlichen Weg begleiten werden.

Alpine Outdoor Gallery
© Sportalpen GmbH
Alpine Outdoor Gallery
© Sportalpen GmbH
Alpine Outdoor Gallery
© Sportalpen GmbH
Alpine Outdoor Gallery
© Sportalpen GmbH
Alpine Outdoor Gallery
© Sportalpen GmbH

Alpinisus-Legenden zum Kennenlernen

„Die Alpine Outdoor Gallery wurde 2017 fertiggestellt und soll die alpine Geschichte des Wilden Kaisers aus mehreren Perspektiven beleuchten. Auf sieben Stationen im Tal, die dem Kalk-Dolomit-Felsen aus der Region nachempfunden sind, lernt man etwas über außergewöhnliche Bergsportler, deren Lebensweg sich mit dem Wilden Kaiser gekreuzt hat“, erklärt mir Martina.

Die erste dieser sieben Stationen beschäftigt sich mit den berühmten Huber Buam und ihren Kletterabenteuern am Wilden Kaiser. Persönliche Eindrücke und ein Chalk-Bag schaffen eine Verbindung. An anderer Stelle im Tal werden wir später den restlichen Stationen begegnen, mit Anekdoten, Bildern und Gegenständen von bekannten Alpinisten:

• Helma Schimke
• Andy Holzer
• Huber Buam
• Peter Habeler
• Stephan Glowacz
• Barbara Zangerl
• Markus Bendler
• Peter Brandstätter

Das sagenhafte Tal

Bergsteigerkapelle im Kaiserbachtal© Sportalpen GmbH

Unsere Tour folgt zunächst dem Kaiserbach flussaufwärts am Schotterweg entlang. Nach ein paar Gehminuten treffen wir auf eine Kapelle, die als Gedenkstätte für die Opfer des Wilden Kaisers fungiert. „Die Tafeln im Inneren zieren die Namen jener, die am Berg ihr Leben ließen. Einmal im Jahr wird bei einer Messe ihrer gedacht“, so Martina.

Die ruhige Atmosphäre in der Kapelle lädt ein, sich mit den Gefahren des Alpinismus auseinanderzusetzen. Kurz darauf treffen wir auf die erste Station eines Erlebniswegs, der die Sage vom „Schnackler und Koasabocha“ erzählt. „Auf dem 2,3 Kilometer langen Erlebnisweg erfahren die Kinder auf den Spielstationen die Geschichte. Beim Quiz und im ,Zen-Garten‘ sind aber auch geistige Eigenschaften gefordert. Die Stationen sind nur 200 bis 300 Meter voneinander entfernt“, erklärt Martina.

Schnackler Erlebnisweg© Sportalpen GmbH

Paradies für Wanderer

Vorbei am Haus des „Koasabacha“, einem grünen Holz-Regenwurm, Bänken, die mit Motorsägen geschnitzt wurden und anderen kurzweiligen Erlebnissen führt der Weg schließlich bis ans Talende. Rund um die bewirtschaftete Griesner Alm von Fritz Dornauer tummeln sich viele Wanderer – oder genießen den Kaiserschmarrn.

Denn im Kaiserbachtal ist der Schluss kein Ende, sondern ein Anfang. Von hier aus starten viele Bergtouren ins Kaisergebirge, zum Beispiel auf die Fritz-Pflaum-Schutzhütte am Griesner Kar oder die Tour zum Kleinen Törl. Seit 2017 geht auch eine Etappe des neuen „Koasa Trails“ durch das Kaiserbachtal. Die Tipps von Martina:

• Ost-Koasa-Gebiet, für erfahrene Bergsteiger
• Stripsenkopf (Zahmer Kaiser), machbare Gipfeltour zur Grenze zwischen Wilden & Zahmen Kaiser
• Feldbergrunde, mit Blick auf den Wilden Kaiser

„Von einer kurzen Wanderung mit Panorama-Blicken bis zu mehrstündigen Gipfeltouren ins hochalpine Gelände ist hier alles möglich“, sagt Martina. Doch auch dann hat man noch nicht alles gesehen. Denn wer beim Rückweg einen kleinen Umweg einschlägt, kommt bei der Latschenbrennerei vorbei. „Selbstgemachte Cremes und Tinkturen lindern die Schmerzen geschundener Glieder“, weiß Martina. Etwas, das auch der Koasabacha wusste. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Latschenbrennerei© Sportalpen GmbH
Sebastian v.d.K.

Sebastian v.d.K.

Immer ein offenes Ohr für außergewöhnliche Geschichten und Abenteuer ins Ungewisse. Weil das Leben zu kurz ist, um die denkwürdigsten Momente zu verpassen. Mehr Details

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