Die Gmail Kapelle - ein fast geheimer Kraftplatz

Hoch über St. Johann in Tirol, am Niederkaiser, thront die idyllische Kapelle.

Es gibt sie noch - die kleinen Geheimtipps und speziellen Plätzchen! Einen ganz besonderen Kraftplatz will ich euch hier vorstellen - die Gmail Kapelle in St. Johann in Tirol. Aber Gmail Kapelle? Ich muss zugeben, der Name klingt schon etwas ungewöhnlich. "Gmail" erinnert stark an den kostenlosen Email-Dienst von Google. Der Kapellen-Name stammt jedoch von dem Wort Gemälde. Denn früher war hier ein Gemälde von der Maria Mutter Gottes angebracht.

Location Check

Wenn man vom Ort St. Johann in Tirol aus zum Niederkaiser blickt, kann man die Gmail Kapelle grundsätzlich gut ersehen. Man muss sie allerdings schon kennen, um diese zu erspähen. Winzig klein thront sie hier an einem Felsvorprung. Man erreicht die idyllische Kapelle ausschließlich zu Fuß, über einen gut befestigten Wanderweg. Dieser führt vom Ortsteil Hinterkaiser in St. Johann in Tirol über die Einsiedelei. Für diese mittelschwere Wandertour sollte man für den Aufstieg ca. 1 Stunde kalkulieren.

Kraftplatz!

Wie schon geschrieben, traue ich mir die Gmail Kapelle als Kraftplatz zu bezeichnen. Einerseits ist der Weg besonders. Dieser führt über die Einsiedelei in St. Johann in Tirol auf einem Waldweg mit vielen Lichtungen zur Kapelle. Hier kommt man schnell zur Ruhe. Der Weg ist nicht lang bzw. weit vom Ort entfernt, aber man ist schnell abseits von Lärm und Hektik. Oben angekommen offenbart sich das wahre Idyll. Eine Inschrift sagt: "Ein Ort der Stille im Sturm der Zeit." Genau so ist es. Hier kann man dem Wald lauschen, den Blick nach St. Johann in Tirol und zum Kitzbüheler Horn genießen oder einfach nur in sich gehen. Wellness für die Seele. Es ist komisch zu erklären, aber die Besucher, welche man hier antrifft sprechen alle leise oder flüstern. Auch daran merkt man die Kraft dieses Platzes. Hier bleibt man gern und vergisst die Zeit.

Luftaufnahme von der Gmail Kapelle in St. Johann in Tirol© Stefan Eisend

Luftaufnahme von der Gmail Kapelle in St. Johann in Tirol

Die Gmail Kapelle selbst wurde halb in den Fels gebaut. Innendrin befindet sich eine Marienstatue und ein "Gästebuch", wo die Besucher schriftlich ihre Dankbarkeit zeigen sowie Gebete verewigen.

Geschichtliches & Fakten

Der barocke Sakralbau wurde im Jahre 1782 errichtet. Die im Fels neben der Kapelle verewigten Jahreszahlen 1623, 1719 und 1744, bezeichnen weitere Bauten, die vermutlich aus Holz geschaffen wurden. Im Inneren der Gmailkapelle schmücken Rokokostuckaturen sowie renovierte Freskenmedaillons der Heiligen Antonius, Aloisius, Josef und Franziskus und der Marienkrönung. Der Altarbereich wurde in Fels gehauen in deren Mitte ziert eine Marienstatue aus dem 20. Jahrhundert den Sakralbau. In den Kriegswirren um 1809 als bayrische und französische Soldaten einzogen und Kirchdorf in Brand steckten, flüchtete ein Teil der Kirchdorfer und St. Johanner Bevölkerung zur Gmailkapelle, um sich dort unter den Schutz der Gottesmutter vom Gmail zu stellen.

Gmail Kapelle in St. Johann in Tirol© Andreas Unterberger

Gmail Kapelle: Kraftplatz in St. Johann in Tirol

Andreas

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Friedrich Weckerle

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Als wir Anfangs der 80er Jahre mit unseren damals 9 und 10 Jahre alten Töchtern im Feriendorf in Kirchdorf waren, sind wir immer zur Gmailkapelle dann steil hoch auf den Niederkaiser zum Schleierwasserfall und Richtung Gasteig zurück gewandert. Das waren wunderbare Erlebnisse an die wir uns nach gut 35 Jahren noch gerne erinnern. Kirchdorf sind wir übrigens treu geblieben und kommen uns bei Familie Hauser im Erlenhof wie zu Hause vor.

Andi Unterberger

Danke für die schöne Anekdote!

Severin Aichbauer

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Hallo, ich möchte gerne zur Gmailkapelle und Einsiedelei in St. Johann. Kann ich auch im Ortsteil Bärnstetten mit dem Auto parken? Gibts da einen Parkplatz bzw kann man sich wo neben der Straße hinstellen. Liebe Grüße Severin Aichbauer

Andreas Unterberger

Danke für die Anfrage. Leider gibt es im Ortsteil Bärnstetten keinen öffentlichen Parkplatz. Kurz vor dem Gasthof Rummlerhof am Hinterkaiserweg sind einige Abstellmöglichkeiten, von dort können Sie entlang des Waldrandes zur Einsiedelei hinaufwandern.

Sandra Kaiser

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Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Die Kapelle in Tirol ist ein Traum. Ich werde sie besuchen, wenn ich mal in der Nähe bin.

Andi Unterberger

Danke für den Kommentar. Viel Freude beim Besuch der Gmail Kapelle.

Grietje Steenbeek

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Wie waren schon einmal da , sehr schöne Wanderung . Und die kleine Kapelle war auch sehr schön. Vielleicht machen Wie das im nächste Dommer Urlaub, wel Wie wieder nach St Johann kommen

Hannie Niesten

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Ist die Gmail Kapelle auch im Winter zu besuchen?

Andreas Unterberger

Danke für den Kommentar. Im Winter ist der Waldweg zur Gmail Kapelle nicht begehbar. Jetzt ist der Weg allerdings schon schneefrei. :)

Stefanie Rathmanner

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Vor ein paar Jahen als meine Mutter im sterben lag, brachte mich meine gute Freundin zur Gmeilkapelle. Werde ich nie vergessen wie beruhigent und Kraft ergebent dieser Besuch der Kapelle war. Es hat mir geholfen das Leid besser zu ertragen.

Michael Hippner

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Ich habe 2019 die Tour zur Gmailkapelle gemacht und es war in der Tat eine Art Offenbarung. Auf dem teils schon etwas anspruchsvollem Weg dahin gehen einem viele Gedanken durch den Kopf,es gibt immer wieder Stellen zum innehalten und so wird allein bereits der Aufstieg zur Kapelle ein Erlebnis der besonderen Art. Ist man dann angekommen und erspäht hinter dem letzten Grashügel auf einmal dieses kleine gelbe Wunderwerk fällt irgendwie alle Last des Weges von einem ab. Einfach Platz nehmen auf der Bank neben der Kapelle und alles auf sich wirken lassen - den Weg dahin,das Bauwerk selbst,die Magie des Platzes und nicht zuletzt die fantastische Aussicht. In solch einem Moment kommt alles Gute dieser Welt zusammen und man weiß - der Weg hat sich definitiv gelohnt. Ich kann nur jedem der etwas Spiritualität in sich hat empfehlen diesen Weg zu gehen,es lohnt sich.

Martin Lobinger

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Die Inschrift "Ein Ort der Stille im Sturm der Zeit" fand ich sehr interessant. Mein Onkel beschäftigt sich beruflich mit der Erstellung von Inschriften für Grabsteine. Er sagt, dass die Inschrift-Wünsche immer kreativer werden.

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