Die Einsiedelei in St. Johann - seit 300 Jahren bewohnt

Eine kleine Wallfahrtskapelle, um der Hektik des Alltages zu entfliehen!

St. Johann in Tirol ist ein pulsierender Ort. Viele Geschäfte, Besucher und Gäste machen die Marktgemeinde lebendig. Ein richtig schöner Ort zum Einkaufen, Flanieren oder in einem Cafe die Leute zu beobachten. Nach einem stressigen Tag im Beruf suche ich oft die Ruhe. Obwohl St. Johann so lebhaft ist, kann man der Schnelllebigkeit des Alltages leicht entfliehen. Ein besonderer Platz voll Ruhe und Entschleunigung ist für mich die Einsiedelei Maria Blut in St. Johann in Tirol. Vom Ort aus erreicht man die Kapelle, am Fuße des Niederkaisers, in nur 45 Gehminuten. Das ist eine Dreiviertelstunde, die sich wirklich lohnt! Es ist ein Platz voll Ruhe mit viel Aussicht. Ausblick, Natur und kein Lärm - das ist mir sehr wichtig.

Location Check

Die idyllische Wahlfahrtskapelle erwandere ich am liebsten über den Fußweg vom Bauernhof Burgwies in Bärnstetten. Hier beginnt auch der Andachtsweg mit den geschnitzten Kreuzwegstationen. Diese hat der Kirchdorfer Horst Pali gestaltet, wurde mir erzählt. Auf diesem kurzen Pfad durch den Wald ist das Ziel schon nah. Oben bei der Einsiedelei angekommen, zeigt sich das Idyll. Die Kapelle liegt in einer Lichtung mit einem Top-Blick auf den Ort St. Johann in Tirol und das Kitzbüheler Horn - so quasi ein Logenplatz. Direkt am Waldrand findet sich ein Bankerl und die Wiesen rund um die Kapelle bieten sich hier zum Verweilen an.

Die Einsiedelei selbst besteht aus einem bewohnten Teil und der Kapelle. In der Wallfahrtskapelle nehme ich mir immer ein paar Minuten zum Innehalten.

Dieser Rückzugsort, am Fuße des Niederkaisers, wird seit über 300 Jahren von Einsiedlern bewohnt. Derzeit lebt und betreut eine Schwester vom Orden der Kreuzschwestern diesen wunderbaren Ort oberhalb von St. Johann in Tirol.

Einsiedelei Maria Blut
© Florian Mitterer
Einsiedelei mit Blick zum Kitzbüheler Horn
© Florian Mitterer
Wallfahrtskapelle in St. Johann in Tirol
© Florian Mitterer
Einsiedelei im Winter
© Franz Gerdl
Wallfahrtskapelle Einsiedelei Maria Blut
© Franz Gerdl

Geschichtliches & Fakten

  • 1696 erstmals urkundlich erwähnt
  • 1932 wurde der Chorraum von Raphael Thaler künstlerisch gestaltet
  • 1947/48 sind die Deckenmalereien von Peter Thaler restauriert worden
  • 1995 wurde die Einsiedelei unter der Patronanz der Feller Schützenkompanie generalsaniert

Schon seit dem 18. Jahrhundert haben Einsiedler die Kapelle betreut. Im 19. Jahrhundert wechselte sie mehrmals die Besitzer, schließlich erwarb sie 1867 Dekan Wilhelm von Tarnoczy für das Gotteshaus in St. Johann in Tirol, zu deren Eigentum sie immer noch zählt.

Andreas

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Martin Mallaun

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hallo Andreas, danke für den coolen Artikel über die Einsiedelei! Leider gibt es jetzt ein Forststraßen-Projekt der österreichischen Bundesforste, das die Einsiedelei und den Naturraum dort unwiederbringlich entwerten würde. Der Bescheid wurde unter Umgehung der Öffentlichkeit ausgestellt und dürfte bald rechtskräftig werden (am 24.9. endet die Einspruchsfirst). jetzt haben sich einige St. Johanner Bürger, denen das gar nicht taugt, eine Initiative "Freunde des Niederkaisers" gestartet. Wir versuchen die Entscheidungsträger von diesem Projekt abzubringen. Stattdessen soll unser Niederkaiser als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Infos findest du auf unserem Facebook-Auftritt "Freunde des Niederkaisers". Wenn du uns oder unsere Online Petition unterstützen würdest, wären wir dir sehr dankbar! lg, Martin Mallaun

Yamuna Giri

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Ihr lieben Leute, grüßt Gott und seid gegrüßt ! Ich bin eine asketische (Hindu) Nonne, und suche derzeit recht dringend einen Ort zum Einsiedeln. Nach gut einem Jahrzehnt auf Reisen habe ich 12 Jahre in einer Höhle im Himalaya gewohnt und bin nun seit 2002 in Europa. Erst war ich 5 Jahre zu Fuß und anschließend 11 Jahre per Radel auf Pilgerreise quer durch Europa unterwegs. Vor zweieinhalb Jahren bekam ich ein Angebot, ein leerstehendes Haus in Telfes im Stubaital bis zu dessen Verkauf zu bewohnen. Das war sehr wunderbar, denn inzwischen sind die körperlichen Kräfte nicht wirklich mehr so gut für ein ständiges Nomadenleben geeignet, und ich bin sehr dankbar für diese Zeit. Nun aber muss ich hier ausziehen; und so erkundige ich mich überall nach einer Möglichkeit, irgendwo bleiben zu können. Der örtliche Diakon hatte etwas von einer Einsiedelei in Saalfelden gesagt, dort habe ich mich auch erkundigt, aber die dortige Klause ist nur im Sommer bewohnbar. Nun habe ich über das Internet weiter geschaut und bin auf Euch gekommen. Vielleicht wisst Ihr ja etwas, was mir weiterhelfen kann. Möget Ihr beschenkt sein mit Licht und Liebe und Frieden und Freude und Gottes Segen und dem Sonnenscheinchen im Herzen ! Mit freundlichen Grüßen यमुना गिरि Yamuna Giri

Wolfhart Fritsche

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Hier eine kleine Geschichte über die Einsiedelei. Ich bin 1949 in St. Johann in Tirol auf gewachsen (Jahrgang 1946). Damals im Kindergarten machten wir immer einen Kindergartenausflug zur Einsiedelei. Dort bekamen wir Honigbrot zum Essen. Ab und zu wenn ich nach St. Johann fahre, besuche auch die Einsiedelei. um meiner Erinnerungen auf zu frischen. Danach ging es zurück zu einem Einkehrschwung zum Rummlerhof.

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